Das Färbermuseum befindet sich im historischen Färberhaus von Gutau (Oberösterreich), in dem bis 1968 gefärbt und gedruckt wurde. Dazu gehörte auch der traditionelle Blaudruck – ein Indigodruck, der früher für Arbeitskleidung auf dem Land verwendet wurde. Heute ist Blaudruck wieder für Trachten, Tischwäsche und Heimtextilien gefragt.

Im Museum kann man sehen, wie das Färben mit Indigo funktioniert und wie Muster entstehen, indem eine spezielle Paste („Papp“) mit geschnitzten Holzmodeln auf Stoff gedruckt wird.

Der „Blaue Montag“, „ein blaues Wunder erleben“, „grün und blau schlagen“ oder „jemanden in die Mangel nehmen“ sind Redewendungen, die aus der Blaufärberei stammen – und die wir bis heute ganz selbstverständlich verwenden.

Das Herzstück des Färbermuseums ist die Färbermangel, eine sechs Meter lange Holzpresse mit zwölf Tonnen Granit, die einst zum Glätten von Leinen diente.

2018 wurde das jahrhundertealte Handwerk des Blaudrucks in Österreich offiziell in die UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Diese Auszeichnung würdigt eine besondere Handwerkstradition, die heute in Österreich von zwei Familienbetrieben bewahrt wird: Original Blaudruck Koó (Burgenland) und Blaudruckerei Wagner (Oberösterreich). Die Aufnahme gelang durch eine gemeinsame Nominierung von Traditionsträgern aus Österreich, Deutschland, der Slowakei, Tschechien und Ungarn, die sich für den Erhalt dieser seltenen Technik einsetzten. Beim Blaudruck werden Stoffe mit handgeschnitzten Holzmodeln – manche sind über 250 Jahre alt – mit regional inspirierten Mustern bedruckt und anschließend gefärbt.

Nur noch wenige Werkstätten gibt es heute in Europa, was diese internationale Anerkennung zu einem wichtigen Schritt für den Erhalt des Handwerks macht. Der Blaudruck steht nun neben anderen österreichischen Traditionen auf der UNESCO-Liste, etwa der Falknerei, dem Imster Schemenlauf und der klassischen Reitkunst der Spanischen Hofreitschule.

Österreichischer Blaudruck in die UNESCO-Liste aufgenommen